Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag 2023
Der 3. Schul-Suizidpräventionstag fand dieses Jahr in den Räumen des ASTA am Campus Bockenheim der Goethe-Universität Frankfurt statt und erstreckte sich über zwei Tage. Am 6. Juli richtete er sich an Schüler*innen der Jahrgangsstufen 8-10, am 7. Juli an die der Gymnasialen Oberstufe sowie an Berufsschüler*innen. Die Nachfrage war enorm- fast 400 Anmeldungen je Tag; 230 Personen konnten jeweils teilnehmen. Mike Josef hat nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister die Schirmherrschaft übernommen. Er eröffnete den SSPT an beiden Tagen und sagte seine uneingeschränkte Unterstützung zu. Er bat um die Erarbeitung einer Liste mit Anregungen, wie Mentale Gesundheit an Frankfurter Schulen verstärkt zum Thema gemacht werden kann. So konnte der StadtschülerInnenrat den SSPT nutzen, um mit Teilnehmer*innen Ideen zu erarbeiten, die Mike Josef überreicht werden können. Im Anschluss sprach Alix Puhl in einer emotionalen Rede über die Gründe für und die Folgen eines Suizids. Prof. Dr. Andreas Reif und Dr. Christine Reif-Leonhard versorgten die Teilnehmer*innen in ihrem Vortrag mit Informationen zu Psychischen Erkrankungen im Allgemeinen und zu Suizidalität. An beiden Tagen hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, aus je 12 Workshops 2 auszuwählen. Es gab beispielsweise die Möglichkeit von Psychischen Erkrankungen Betroffenen Fragen zu stellen oder einen Blick hinter die Kulissen der Psychiatrie zu werfen. Dank der Förderung durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft und die Unterstützung von Zeit für Brot war in der Mittagspause für alle gesorgt. Die Jazz Band „The JLF Project” spielte. Die für alle sehr intensiven Tage endeten jeweils mit einer Podiumsdiskussion, an der sich auch die anwesenden Schüler*innen aktiv beteiligt haben. Der Umgang und die Erfahrung mit psychischen Erkrankungen wurden aus der Perspektive Betroffener, Freund*innen von Betroffenen, einer bereits älteren Betroffenen sowie einer Mutter erörtert. Moderiert wurden die beiden Tage von Harrison Krampe und Kayra Karakaya. Für die körperliche und seelische Sicherheit sorgte ein Awareness-Team, das bei Problemen sofort Hilfe leisten konnte. Das Feedback zeigt deutlich, dass es auch in diesem Jahr gelungen ist, eine sichere, ernsthafte und dennoch angenehme Atmosphäre für alle Teilnehmenden zu schaffen. 97 % der Teilnehmerinnen fühlten sich danach besser über psychische Erkrankungen informiert und äußerten den Wunsch, dass es im Jahr 2024 unbedingt wieder einen Schul-Suizidpräventionstag geben soll.
Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag 2022
Am 4. Juli 2022 wurde der zweite Schul-Suizidpräventionstag in der Jugendkulturkirche Sankt Peter veranstaltet. 230 Schüler*innen aus 32 Schulen haben den Saal komplett gefüllt. Dieses Mal wurden die Vorträge noch durch zwei Workshopphasen ergänzt. In den Workshops konnten die Teilnehmenden unter anderem lernen wie man Freund*innen mit suizidalen Gedanken helfen kann oder wie man selbst an der eigenen Schule Präventionsangebote organisieren kann. Außerdem konnten sie mit Betroffenen ins Gespräch kommen und haben eine Petition erarbeitet.
Petition: Mentale Gesundheit im Lehrplan verankern
Die Teilnehmenden forderten in der Petition eine hessenweite Koordinierungsstelle zur Suizidprävention, mindestens eine feste Schulsozialarbeiter*in und Gesundheitsfachkraft pro weiterführende Schule und eine Erhöhung der Abdeckung und Erreichbarkeit der Schulpsycholog*innen. Inhalt war außerdem die Verankerung des Themas mentale Gesundheit im Lehrplan für das Fach Biologie. Zusätzlich sollen Schulen finanzielle Mittel zur eigenen Präventionsarbeit zur Verfügung gestellt werden und es soll verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema mentale Gesundheit geben.
Wir konnten für unser Anliegen mehr als 10.000 Unterschriften sammeln und haben diese dann im November 2022 in einem Gespräch mit dem Hessischen Kultusminister Prof. Alexander Lorz überreicht.
Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag 2021
Der erste Schul-Suizidpräventionstag fand am 9. September 2021 in der Frankfurter Paulskirche statt. 200 Schüler*innen aus 26 Schulen haben die maximalen Kapazitäten des Saales in Corona-Zeiten voll ausgeschöpft. Die Schüler*innen entwickelten nach einem fachlichen Vortrag des Frankfurter Netzwerkes Suizidprävention Ideen zu den Fragen, was den Schüler*innen zum Thema Mentale Gesundheit fehlt, was sie selbst in ihren Schulen und in ihrem Umfeld verändern können, welche Angebote sie zu Entstigmatisierung und Prävention gut finden und wie die unterschiedlichen Geschlechter in der Prävention optimal angesprochen werden könnten. Die Antworten wurden von den Schüler*innen an Stellwänden gesammelt und im Anschluss an die Veranstaltung ausgewertet. Die Frankfurter Künstlerin Sabine Fischmann hat aus den Antworten den Song „Dann gibt's noch die Musik" geschrieben. Auf und nach der Veranstaltung wurde klar erkennbar, dass sich die Schüler*innen auch in Zukunft weitere Schul-Suizidpräventionstage wünschen.